DIE LINKE hilft konkret: WOHNGELD

Wer ist berechtigt? Wie wird beantragt? Wo gibt es Hilfe?

Der Bundestag hat 2022 eine Reform des Wohngeldes beschlossen. Dadurch wächst der Kreis der Anspruchsberechtigten auf zwei Millionen Haushalte. Ebenso wird für viele die Höhe des Wohngeldes steigen. Aus unserer Perspektive ist dies ein richtiger, aber längst überfälliger Schritt. Seit Jahren fordern wir eine Erhöhung des Wohngeldes. Es brauchte erst Corona, einen Kriegsausbruch und eine wirtschaftlich verschärfte Lage, um dies auch politisch anzuerkennen. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass auch nach der Reform noch zahlreiche Menschen in Not sein werden. Ein nicht unbeachtlicher Teil der Bevölkerung wird weiterhin durch die Politik der Ampel-Koalition vergessen. Ebenso weist das Gesetz strukturelle Mängel auf, die teilweise Erhöhungen für den Einzelnen verhindern. Trotz aller berechtigter Kritik möchten wir Sie ermuntern, Ihre Ansprüche für Wohngeld zu prüfen. Möglicherweise kann es Sie finanziell etwas entlasten.

Hier häufige Fragen und Antworten dazu:

Was ist Wohngeld?

Der Staat zahlt Wohngeld an Personen oder Haushalte, die zwar grundsätzlich ihren Lebensunterhalt aus ihrem Einkommen bestreiten (also kein Bürgergeld bekommen), aber dennoch Unterstützung brauchen, um ihre Wohnkosten (meistens die Miete) zu zahlen.

Wer kann Wohngeld beantragen?

Im Prinzip alle. Ausnahme sind nur diejenigen, die eine Sozialhilfe (z. B. Bürgergeld) erhalten, die die Wohnkosten einschließt. Wohngeld können also auch die beantragen, die ihre Wohnung selbst besitzen. Bei Ihnen sind die Wohnkosten dann etwa Betriebskoten und die Schuldentilgung.

Bis zu welcher Einkommenshöhe erhalte ich Wohngeld?

Das ist ganz individuell. Rechts finden Sie daher den Link zum Wohngeld-Rechner. Es gibt aber grobe Orientierungswerte: Bei Singles geht es bis zu einem Netto-Einkommen von etwa 1.450 Euro, bei einem Paar mit zwei Kindern bis etwa 3.270 Euro.

Wie hoch ist das Wohngeld?

Auch das ist individuell. Es hängt von der Kaltmiete, dem Wohnort, der Anzahl der Personen im Haushalt und dem Einkommen ab. Im Schnitt dürfte es seit der Gesetzesänderung am 1. Januar 2023 bei ca. 300 € liegen.

Wo und wie beantrage ich Wohngeld?

In Leipzig beantragt man das Wohngeld beim Sozialamt, das geht auch online. Alle Infos der Stadt Leipzig unter: www.leipzig.de/wohngeld oder unter 0341-1236555

Wie lange dauert es, bis die Hilfe ankommt?

Leider recht lange. Die Stadt Leipzig spricht von einer „mehrwöchigen Bearbeitungszeit“. Unsere Fraktion DIE LINKE. im Leipziger Stadtrat hat allerdings dafür gesorgt, dass 33 zusätzliche Mitarbeitende zur Bearbeitung der Anträge eingestellt werden. Dadurch kann die Stadt die vielen neuen Anträge schneller bearbeiten.

Muss ich dann ständig zum Jobcenter?

Nein! Das ist der Vorteil des Wohngeldes gegenüber dem Bürgergeld. Sobald es genehmigt ist, müssen Sie sich nur melden, wenn es Veränderungen Ihrer Situation gibt.

Wie hoch ist mein Wohngeld?

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauenwesen hat auf seiner Seite einen Wohngeldrechner. Dieser dient aber nur  einer ersten Orientierung. Rechtsverbindliche Auskünfte zum eventuellen Wohngeldanspruch gibt in Leipzig nur das Sozialamt.

Was fordert DIE LINKE?

Als LINKE sind wir der Auffassung, dass Wohnen ein Grundrecht ist. Die Gewinne einzelner Personen und Unternehmen dürfen dem nicht entgegenstehen. Daher fordern wir:

Mietendeckel bundesweit!

Stopp für Mieterhöhungen und Obergrenzen für die Mieten, auch für Gewerbemieten. Die Mietsteigerungen der vergangenen Jahre müssen zurückgenommen werden.

250.000 neue Sozialwohnungen jedes Jahr

Der Staat muss Wohnungen aufkaufen und neue bezahlbare Wohnungen bauen. Öffentlich gefördert Wohnungen müssen dauerhaft sozialgebunden bleiben.

Keine Spekulation mit Wohnraum, Deutsche Wohnen & Co. enteignen

Konzerne, die nicht sanieren, die Mieten hochtreiben oder systematisch Mieter*innen schikanieren, in öffentliches Eigentum überführen. 

Keine Zwangsräumungen in die Obdachlosigkeit

Niemand soll auf der Straße schlafen müssen. 

DIE LINKE. Hilfe vor Ort:

Wenn Sie Unterstützung bei der Beantragung von Wohngeld benötigen, können wir helfen. Wir bieten in unseren Büros entweder Sozialberatungen an oder wir vermitteln an qualifizierte Berater*innen. Sie haben weitere Fragen? Schreiben sie uns eine Mail.

Infos zu unseren Sozialberatungen gibt es hier.

Unseren Infoflyer zum Download gibt es hier