Mit Feuer und Flamme für Sozialpolitik – Unsere Wasserspende an die Bahnhofsmission!
Hitzeschutz geht alle an! Insbesondere an sehr heißen Tagen und längeren Hitzewellen ist der uneingeschränkte Zugang zu fließendem Wasser und Trinkwasser unerlässlich, um den Alltag bei extremen Temperaturen zu bewältigen! Doch nicht alle Menschen in der Stadt Leipzig und in unserer Gesellschaft haben einen hürdenfreien und direkten Zugang.
Obdach- und Wohnungslose sind durch Hitze besonders gefährdet, da sie sich die meiste Zeit im Freien aufhalten und keinen sicheren und geschützten Rückzugsort haben. Entsprechend sind Menschen auf der Straße oftmals Flüssigkeitsmangel, Schwindel, Kreislaufzusammenbrüchen, Sonnenbrand und Infektionen ausgesetzt. Hinzukommt der schlechte Zugang zu Sanitär- und Duschräumen sowie das Tragen von durchgeschwitzter Kleidung, was wiederum die Heilung offener Wunden erschwert und andere medizinische Folgen hat.
Aus diesem Grund müssen Bund, Land und die Stadt Leipzig sich für eine Verstetigung der öffentlich zugänglichen Trinkwasserbrunnen einsetzen und dürfen nicht an der Hitzeschutzförderung von Beratungsstellen, Tagestreffs und weiteren Anlaufstellen für Menschen ohne festen Wohnsitz sparen! Die entsprechenden Initiativen, Verbände und Projektstrukturen am Hitzeschutz ausdörren zu lassen, ist politischer Wille und keine haushälterische Notwendigkeit! Auch wenn es aktuell nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein ist, haben unsere Genoss*innen der AG Soziales kurzfristig in der Stadtpartei Die Linke Leipzig am letzten Mittwoch eine Wasserspende im Wert von 340 Euro organisiert und an die Bahnhofsmission übergeben.
Hierzu sagt Johannes Schmidt, Vorsitzender der Linken Leipzig: „Wir haben an diesem Mittwoch - aufgrund der angesagten 37 °C - 846 Flaschen Trinkwasser an die Bahnhofsmission gespendet, damit für den heißen Tag ausreichend Wasser für alle Hilfesuchenden in der Bahnhofsmission verfügbar ist. Diese Spende löst nicht die systembedingten Ursachen für Wohnungs- und Obdachlosigkeit oder wirkt gegen die Kürzungen oder begrenzte bzw. einmalige Projektförderungen, mit denen die Angestellten und ehrenamtlichen Helfenden in den Einrichtungen tagtäglich konfrontiert sind, während sie einer steigenden Zahl an Hilfesuchenden und Menschen ohne festen Wohnsitz begegnen. Wir als Linke und insbesondere in Leipzig kämpfen seit Jahren gegen die Ursachen und Verstärker von Wohnungslosigkeit, wie zu hohe Mieten, Niedriglöhne und ein unzureichendes Unterstützungssystem für Menschen, die armutsgefährdet sind oder gesundheitlichen Problemen haben, was ihr Armutsrisiko steigert!“
Hierzu ergänzt Ariane Barth, Mitglied des Stadtvorstands Die Linke Leipzig: „Leider versagt die Politik gerade wieder und mit der Haushaltslage, welche klar die Axt am Sozialstaat anlegt und die entsprechenden finanziellen Mittel und personellen Stellen für Sozialverbände, Einrichtungen und Hilfsorganisationen kürzt. So wird die Situation zukünftig nicht besser. Wieder braucht es die Unterstützung der Zivilgesellschaft und verlagert die Verantwortung der öffentlichen Hand auf Privatpersonen! Doch es ist halt nun mal schon Sommer, die Hitzewellen werden nicht weniger und die Menschen ohne festen Wohnsitz brauchen jetzt Zugang zu kostenlosem und sauberem Trinkwasser, um den Widrigkeiten des Alltags auf der Straße etwas standzuhalten. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, Menschen im Stich zu lassen, aber müssen den Verantwortlichen in der Politik auch klar die rote Karte zeigen und uns gegen Falschbehauptungen und uns gegen Kürzungen bei den Ärmsten in der Gesellschaft stellen!“
Wir danken allen Genoss*innen, die so kurzfristig unserem Aufruf gefolgt sind und uns geholfen haben, einen kleinen Beitrag zu leisten, um die Wohnungs- und Obdachlosen bei dieser extremen Hitze im Stadtgebiet mit frischen Trinkwasser zumindest für einen Tag zu versorgen.
Entsprechend können wir nur aufrufen, wer die Möglichkeit und ggf. Kontakt zu Beratungs-, Anlaufstellen oder Treffpunkten für Menschen ohne festen Wohnsitz hat, scheut euch nicht nachzufragen, ob Wasserspenden gerade gebraucht werden. Jede Flasche hilft! Spendet gern selbst oder meldet euch gern bei uns: sozial@die-linke.cloud