Angriff auf Kultur von AfD, BSW und CDU in Leipzig: Streichung der Fördermittel bedroht Conne Island, Werk 2 und naTo
Das BSW und die CDU haben jeweils einen Antrag vorgelegt, der starke Kürzungen der Finanzierung für die Leipziger Kulturinstitutionen Conne Island, Werk 2 und naTo vorsieht. Dieser Schritt ist ein direkter Angriff auf die Kulturszene der Stadt und gefährdet deren historische und gesellschaftliche Bedeutung.
Mandy Gehrt, Stadträtin für Kultur (Die Linke), betont die Tragweite dieser potenziellen Entscheidung:"Das Conne Island, das Werk 2 und die naTo sind nicht nur kulturelle, sondern auch soziale Ankerpunkte unserer Stadt. Eine Streichung der Förderung wäre ein massiver Schlag gegen die freie Kultur in Leipzig, die weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlt. Die drei soziokulturelle Zentren überzeugen mit einem vielseitigen Kulturangebot, generationsübergreifenden Projekten und ihrer kontinuierlichen Arbeit im Bereich Demokratieförderung. Sie sind außerdem Zeugnisse zivilgesellschaftlichen Engagements, da es Bürger*innen waren, die Anfang der 90erJahre aus eigener Kraft und mit viel eherenamtlichen Arbeit für den Erhalt der Gebäude und deren Entwicklung als Kulturzentren gekämpft haben. Damit haben sie entscheidend dazu beigetragen, den Ruf Leipzigs als attraktive Kulturstadt aufzubauen. Wer diese Geschichte missachtet und denkt, man könne 3 große Kulturinstitutionen im Süden streichen, handelt nicht im Sinne der Bürger*innen unserer Stadt. Die Anträge von CDU und BSW legen vielmehr deren politische Agenda offen, denn sie hoffen offenbar damit, sich so engagierter und kritischer Stimmen entledigen zu können. Das nenne ich undemokratisch!“
Auch aus jugendpolitischer Perspektive wäre der Wegfall dieser Einrichtungen ein verheerender Rückschlag.
David Zech, Jugendpolitischer Sprecher der Linken Leipzig, warnt: "Jugendliche und junge Erwachsene brauchen Räume, in denen sie sich ausprobieren, engagieren und frei entfalten können. Mit der eingereichten Streichung der Finanzierung entzieht man genau diese Räume – und das in einer Zeit, in der Jugendkultur und Veranstaltungsformate wichtiger denn je sind. Wer der Jugend die Kultur nimmt, nimmt ihr die Zukunft. Das Vorgehen des BSW verdeutlicht die politischen Motive hinter diesem Angriff: Die inhaltliche Programmatik der betroffenen Einrichtungen wird kritisiert, obwohl sie genau das verkörpern, was Leipzig seit Jahrzehnten prägt – eine lebendige, widerständige und progressive Kulturszene. Wir fordern eine gleichberechtigte Fördermittelvergabe für alle Kulturzentren. Ebensfalls fordern wir entschieden, dass diese Anträge abgelehnt werden und die Kulturinstitutionen weiterhin die notwendige Unterstützung erhalten, um ihre Arbeit fortsetzen zu können. Leipzigs kulturelles Erbe und Zukunft dürfen nicht einer kurzsichtigen politischen Agenda geopfert werden.“