Niemand muss auf der Straße leben?! - Leipziger Tag der Wohnungslosen

AG Recht auf Wohnen Leipzig

Wie in jedem Jahr organisiert die Leipziger AG Recht auf Wohnen am bundesweiten Tag der Wohnungslosen einen Aktions- und Vernetzungstag zu Obdach- und Wohnungslosigkeit. Am 11. September 2021, von 12:00 bis 15:00 Uhr, stellen sich auf dem Roßplatz (vor dem Ring Café) Träger der Wohnungsnotfallhilfe, Streetworker*innen und weitere fachlich angrenzende Projekte sowie ehrenamtliche Initiativen vor und möchten mit den Leipziger*innen sowie Gästen der Stadt ins Gespräch kommen. Des Weiteren werden wieder Schlafsäcke als Winternothilfe für betroffene Menschen gesammelt.

Die Arbeitsgemeinschaft Recht auf Wohnen ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen und Diensten der sozialen Arbeit, der Stadtverwaltung und Vertreter*innen der Stadtratsfraktionen von DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen.
Verbindendes Grundinteresse der AG Recht auf Wohnen ist die Verhinderung und Beseitigung von Wohnungslosigkeit bzw. deren Ursachen und Folgen in Leipzig.

Die Auswirkungen der Coronapandemie haben verschärfend gezeigt, wie schnell Menschen in Notsituationen beim Wohnen kommen können und wie wichtig ein Netzwerk von Unterstützer*innen sein kann. Nicht nur, aber gerade auch deshalb ist es das Anliegen des Aktionstages, Menschen mit und ohne Wohnung in einer „Hilfestraße“ über das Unterstützungsangebot für Betroffene von drohender und eingetretener Wohnungs- oder
Obdachlosigkeit in Leipzig zu informieren.

Eines dieser Unterstützungsangebote ist z. B. das im Juli gestartete Modellprojekt „Eigene Wohnung“. Die Erstellung des Konzepts erfolgte durch die Verwaltung in enger Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe, Fachexperten, obdachlosen Personen und in Abstimmung mit den Fraktionen des Stadtrates sowie der AG Recht auf Wohnen. Mit der
Umsetzung des Projekts sollen obdachlose Menschen mit multiplen Problemlagen erreicht werden, die möglichst schnell und ohne Umwege in eine eigene Wohnung mit Mietvertrag vermittelt werden. Dazu erhalten sie begleitend ein individuelles soziales Betreuungsangebot.

Zum Aktionstag organisieren die Akteur*innen ein breit gefächertes Informationsangebot. So werden die Leipziger Übernachtungshäuser und die Leipziger Diakonie ihre verschiedenen Angebote den Leipziger*innen und Gästen vorstellen. Dabei sein werden das Suchtzentrum gGmbH, die
Bahnhofsmission Leipzig und die Unternehmensgruppe St. Georg. Streetwork. Projekte wie die des machtLos e. V. oder des Amtes für Jugend und Familie präsentieren ihre speziellen Angebote für junge Menschen. Auch das Sozialamt Leipzig, Abteilung Soziale Wohnhilfen, und der CABL e. V werden über ihre Arbeit aufklären. Aus dem Bereich der ambulant betreuten Wohnprojekte werden der Caritasverband Leipzig e. V, das Ökumenisches Wohnprojekt Quelle e. V. sowie das Jugendhaus Leipzig e. V. vor Ort informieren. Ebenso präsentieren sich ehrenamtliche Projekte wie TiMMi
ToHelp e. V.

Am zentralen Infopunkt der AG Recht auf Wohnen erfahren die Besucher*innen mehr über das Anliegen der Veranstaltung und die geltenden Hygieneauflagen. Dort wird es auch einen aktivierenden Fragebogen geben, mit dem alle eingeladen werden, tiefer mit den diversen sozialen Trägern ins Gespräch zu kommen.
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Ansprechspartner*innen für die AG Recht auf Wohnen:*

 

Siegfried Schlegel (DIE LINKE)
Katharina Krefft (Bündnis 90/Die Grünen)
Becky Wehle (machtLos e. V.)
Benjamin Müller (Oase, Diakonie Leipzig)

 

Siegfried Schlegel, AG-Vertreter für die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat: „Die Vermeidung und Beseitigung von Wohnungslosigkeit ist nur realistisch, wenn Wohnen in Deutschland als Menschenrecht anerkannt wird und Wohnungen der Profitmaximierung entzogen werden. Der Anteil der Sozialwohnungen im Wohnungsbau in Leipzig muss auch bei der Bundes- und Landesförderung auf über 50 % bei der städtischen LWB steigen. Bei entsprechenden Förderbedingungen sollen sich auch andere Wohnungseigentümer wie die gemeinnützig agierenden Wohnungsbau-Genossenschaften beteiligen Dafür setzen sich mehrere Fraktionen im Stadtrat und Verwaltung gemeinsam ein. Beispielgebend ist Wien mit Sozialwohnungsbau seit 100 Jahren statt und einem städtischen Wohnungsanteil von 30 %.“