Brief an den Vorsitzenden (4. Mai 2013)

Sehr geehrter Gen. Külow,
liebe Mitglieder des Stadtvorstandes,

mit Verwunderung haben Mitglieder der BO Reudnitz-Anger-Crottendorf-Thonberg vernommen, wie auf der Sitzung des Stadtvorstandes am 9. April die Auswertung der Basiskonferenz vom 21. März vorgenommen wurde.

Mit den Worten: „... ich habe an der Basiskonferenz nicht teilgenommen. Es gab eine lebhafte Debatte.“, wurde die stattgefundene Basiskonferenz durch Dich bewertet.

Mit Verwunderung haben wir auch zur Kenntnis genommen, dass die im Februar stattgefundene Basiskonferenz durch Dich als „Tribunal“ bezeichnet wurde.

Mit Erschrecken stellen wir fest, dass sich immer mehr Mitglieder unserer Partei zurückziehen, an Wechsel in eine andere territoriale Gliederung oder gar über den Austritt nachdenken bzw. ihn schon vollzogen haben.

Wir wundern uns nicht, dass es zu dieser Situation gekommen ist, weil seit längerem in unserem Stadtverband ein Klima eingezogen ist, dass die Kritik und Selbstkritik nicht mehr als ein Mittel zur Verbesserung der eigenen Arbeit sieht. Viele kritische Bemerkungen haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass KritikerInnen sich danach ausgegrenzt oder gar gemobbt gefühlt haben.

Uns und den vielen KritikerInnen geht es vor allem darum, unsere Partei Die Linke noch stärker zu machen, um in den bevorstehenden Bundestagswahlen ein respektables Ergebnis zu erzielen. Das gegenwärtige Klima der gegenseitigen Verdächtigungen lässt uns nicht hoffen, dass wir das erreichen.

Wir würden uns wünschen und fordern, dass der Stadtvorstand die vielen kritischen Hinweise aus den beiden Basiskonferenzen genau begutachtet und daraus entsprechende Konsequenzen und Schlussfolgerungen zieht.

Wir würden uns freuen, wenn der Stadtvorstand sich in der Folgezeit stärker mit inhaltlichen Fragen beschäftigt, wie z.B. der Kommunikation und der politischer Bildung im Stadtverband.

Wir erwarten, dass der Stadtvorstand und der Vorsitzende in problematischen Auseinandersetzungen, wie z.B. in der Genderfrage, deutlicher Stellung nimmt und auch die persönliche Auseinandersetzung nicht scheut.

Wir erwarten, dass der Stadtvorstand und der Vorsitzende stärker als bisher sich auch mit KritikerInnen zum Gespräch zusammenfindet und gemeinsam mit ihnen nach Lösungsmöglichkeiten sucht - schließlich eint uns ein gemeinsames Ziel. Zukünftig darf es nicht mehr sein, dass KritikerInnen als NörglerInnen diffamiert und ins Abseits gestellt werden.

Wir bitten Dich, diesen Brief an alle Mitglieder des Stadtvorstandes weiter zu leiten und zum Gegenstand der nächsten Stadtvorstandssitzung zu machen.


Mit solidarischen Grüßen
BO RAT

Standpunkt zum "Durchblick" (24. März 2013)

Liebe Genossen Külow und Pellmann,
Lieber Vorstand,

die Basisgruppe Reudnitz-Anger-Crottendorf-Thonberg verwehrt sich hiermit geschlossen gegen die Anschuldigung der Verweigerung bei der Teilnahme am OBM-Wahlkampf 2013 getroffen in der Veröffentlichung „Der Durchblick“ (1/2013).

Der Vorsitzende der Basisgruppe hatte bereits im Oktober 2012 schriftlich gegenüber Genossen Külow Unmut darüber geäußert, wie wenig die Parteibasis zur Beteiligung am Wahlkampf motiviert wird. Ein Schreiben, welches, neben anderen, bis heute unbeantwortet blieb.

Des Weiteren war die personelle Aufstellung der Basisgruppe dem Stadtverband bekannt und so haben wir uns bewusst nicht an größeren Verteilaktionen beteiligt, unsere Hilfe aber dem SBV-SO angeboten. Dieses Angebot wurde praktisch nicht in Anspruch genommen. Trotz Kritik strich der SBV-SO dann nicht die Aussage, dass sich die BO-RAT weigern würde sich am Wahlgeschehen zu beteiligen, aus seinen Protokollen. Hierbei konnte der SBV-SO auf Nachfrage gar nicht begründen, warum es überhaupt zu solchen Äußerungen im Protokoll käme. Auf eine Entschuldigung warten wir bis heute.

Wenn die Auffassung einer Verweigerungshaltung der BO-RAT wirklich bestanden hätte, dann wäre es im Vorhinein die Pflicht des Stadtverbandes gewesen, den Dialog zu suchen.

Die Basisgruppe hat sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten eingebracht.

Die Basisgruppe verbleibt
mit solidarischem Gruß