Faschismusgefahr heute - kann sich der 31. Januar 1933 wiederholen?
Am 18. August 18.00-21.00 Uhr, Braustr. 15, 04107 Leipzig
Mit Ekkehard Lieberam (Prof. Dr. Ekkehard Lieberam, geb. 21. 8 1937, Universitäts- und Akademie-Professor, Themen: Staatstheorie und Verfassungsrecht, Referent für Rechtspolitik der Gruppe bzw. Fraktion PDS/>Links Liste im Bundestag von 1991 bis 1999.)
- >Für die Anmeldung schreibe eine kurze Mail an: christian.annecke@dielinke-leipzig.de
Informationen zur Veranstaltung:
Die Begriffe Faschist und Faschismus werden heute auch in unseren Reihe inflationär gebraucht. Da ist bei den einen Putin ein Faschist und bei den anderen Selenskij. Die AfD wird als faschistisch bezeichnet, aber auch als rechtspopulistisch. Krasse Unterschiede gibt es bei der Beantwortung der Frage, ob es heute eine aktute faschistische Gefahr gäbe. Immerhin hat Katja Kipping auf dem Leipziger Parteitag 2017 gesagt: " Die Abschaffung der Demokratie kann sehr schnell vor sich gehen."
Es fehlt weitgehend ein Verständnis für die geschichtlichen Hintergründe der Entstehung des Faschismus vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach der regierungsoffiziellen Ideologie hat es in Deutschland gar keinen Faschismus gegeben, sondern nur "Nationalsozialismuis" . In der Schule, an den Hochschule und in den idelogischen Staatsapparaten wird gelehrt: Faschismus und Kommunismus gehören zusammen. Beide sind Totalitarismus. Das eine (der Hitlerfaschismus nach 1933) war der "nationale Sozialismus", das andere (der sozialistische Anlauf nach 1945 im Osten Deutschlands) der "reale Sozialismus".
Es fehlen im Übrigen bei vielen Linken drei Dinge: eine politisch handhabbare Definition des Faschismus, eine Vorstellung über das Ausmaß der faschistischen Gefahr heute und Klarheit über das Verhältnis der Staatformen Faschismus und Demokratie.
Im Zusammenhang mit unserer Bündnispolitik stellen sich überdies eine ganze Reihe von Grundsatzfragen: Was ist Querfront? Kann es Bündnisse mit Faschisten geben? Kann es Bündnisse mit Rechtskonservativen und Rechtspopulisten geben? Was sind die Kriterien? Wer ist unser politischer Hauptgegner: die CDUCSU oder die AfD?
Zu behandelnde Schwerpunkte
1. Die zwei Bedeutungen: Faschismus-als Bewegung / Faschismus als Staatsform (mit unterschiedlichen Abstufungen und Übergangsformen)
2. Die geschichtlichen Hintergründe des Aufkommens des Faschismus und der Übertragung der Macht an Faschisten.
3. Die Bedeutung des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale und der Staatstherie von Karl Marx und Lenin für das Verständnis des Faschismus als Bewegung und als Staatsform.
4. Verhältnis der Staatsformen parlamentarische Demokratie und Faschismus.
Hintergrund der Veranstaltung
Die Positionen des Referenten beruhen auf vielen Debatten zum Faschismusthema seit etwa sieben Jahrzehnten: in der Bundesrepublik wie in der DDR. Grundlagen seiner Einschätzungen sind neben den Protokollen des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale vor allem die wissenschaftlichen Arbeiten von Karl Marx, W. I. Lenin, August Thalheimer , Wolfgang Abendroth, Uwe-Jens Heuer und Reinhold