DIE LINKE. Leipzig Stadtbezirksverband Mitte
Zu dem Stadtbezirksverband gehören die Ortsteile Zentrum, Zentrum-Ost, Zentrum-Südost, Zentrum-Süd, Zentrum-West, Zentrum-Nordwest und Zentrum-Nord.
Bericht zur Gesamtmitgliederversammlung Leipzig-Mitte
Am 30.10.2024 traf sich der SBV-Mitte mit circa 30 Anwesenden in den Räumen des Bürgervereins Messemagistrale zur Gesamtmitgliederversammlung. Auf der Tagesordnung standen die Auswertung der Landtagswahlen im Sommer diesen Jahres durch Alexander Schmidt und Nam Duy Nguyen. Anhand einer datengetriebenen Wahlauswertung legte Ersterer den Fokus auf zwei wesentliche Probleme: zum einen die starke Diskrepanz zwischen Erst- und Zweitstimme und zum anderen auf die Gesamtentwicklung der Wahlergebnisse in den Jahren 1994 bis 2024. Es zeigt sich, dass die Partei in Leipzig vor allem von charismatischen Persönlichkeiten wie Juliane Nagel, Nam Duy Nguyen und Sören Pellmann getragen wird, durch die Organisation selbst jedoch immer weniger, ein Umstand der sich auch an der fortschreitenden Konzentration auf einige wenige Ortsteile wie Connewitz, Neustadt-Neuschönefeld und Volkmarsdorf zeigt. Nam Duy Nguyen gab einen tieferen Einblick in den Maschinenraum jener Kampagne, die ihn in den Landtag getragen hatte. Es zeigte sich für sein Team, dass man mit einem glaubwürdigen Plan für ein konkretes Ziel, einer genauen Zielgruppenansprache und analytischer Vorbereitung, viele Wahlkampfhelfende mobilisieren kann, die zum Großteil vorher keine Berührungspunkte mit der Linken oder dem SDS hatten. Es wurde die Bedeutung eines Narrativs hervorgehoben, dass es vermag, Kandidierende, Kampagne und Angebote in ein stimmiges Ganzes zu verweben und damit ein Bild zu produzieren, dass sowohl nach innen in die Organisation hinein als auch nach außen in die Gesellschaft eine mobilisierende Wirkung erzielt.
Den zweiten Höhepunkt des Abends bildeten die Entlassung und Neuwahl des Stadtbezirksvorstandes. Die Mitglieder an der Basis und des amtierenden Vorstandes selbst kamen dabei zu einem mehrheitlich positiven Resümee seiner Arbeit. Zwar konnten nicht alle gesteckten Ziele im gewünschten Maße erreicht werden – bspw. die Steigerung der Außenwirkungen in den sozialen Medien. Im Ganzen ließ sich jedoch die Periode des amtierenden Vorstands mit einem positiven Saldo schließen. Für den neu zu wählenden Vorstand wurde erneut einstimmig eine Größe von acht Personen beschlossen. Die Wahlen selbst zeigten mit Ergebnissen von mehr als 80 Prozent der Stimmen, dass auch die Mitglieder des neu gewählten Vorstandes ihre Arbeit mit einem starken Vertrauensbonus seitens der Basismitglieder starten.
Insgesamt war die Wahl des neuen Vorstandes von einem Generationswechsel geprägt. Den entscheidenden Schritt stellt dabei wohl die Staffelübergabe der Position des Vorsitzes von Franziska Riekewald an Robby Aydin dar. Als nun einfaches weiteres Mitglied mit langjähriger Erfahrung in der Position der Vorsitzenden sieht sie ihre Aufgabe vor allem in der Weitergabe der Erfahrung sowie in ihrer Funktion als Stadträtin und Vorsitzende der Fraktion in der Förderung des Austauschs zwischen dieser und der Partei. Ebenso gilt es der Genossin an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich zu für ihre Arbeit zu danken. Robby Aydin selbst gibt zu Protokoll, dass er sich auf die nächsten zwei Jahre freue und hoffe, dass insbesondere im Rahmen der Neumitgliederarbeit und dem Aufbau nachhaltiger Basisstrukturen weitere Erfolge erzielt werden können. Ebenso erfreulich ist zu sehen, dass die Zusammensetzung des neuen Vorstandes ganz im Zeichen der Geschlechterparität steht. Mit Franziska Jockenhöfer konnte eine bereits verdiente Genossin gewonnen werden, die insbesondere als Historikerin die Bedeutung antifaschistischer Politik betonte und in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit der sozialen Frage. Es konnten auch zwei neue Genossinnen für die Arbeit im Vorstand gewonnen werden. Zora Reckhaus betont als neue Stadtbezirksbeirätin für Leipzig Mitte die Wichtigkeit des Austauschs und der Vernetzung zwischen Partei und Zivilgesellschaft. Lisa Stabel verweist als Studentin der Sozialen Arbeit und Mitarbeiterin in einer Menschenrechtsorganisation wie wichtig die Begleitung von Menschen in herausfordernden Lebenslagen ist und diese einen entsprechenden Stellenwert in der Parteiarbeit einnehmen sollte. Nils Knappik sieht insbesondere den Zusammenhang von politischer Bildung und politischem Engagement als zentrales Problem. Soll letzteres langfristig und von Erfolg gekrönt sein, braucht es vor allem ersteres. Eben deshalb muss auch der neue Vorstand die politische Bildung vorantreiben. Auch Reinhard Natke stellt mit seiner Lebenserfahrung und langjährigen Parteimitgliedschaft eine starke personelle Bereicherung für den Vorstand dar. Sein gesetztes Ziel sieht er darin, die im Landtagswahlkampf gezogenen Erfahrungen und Ideen für die Gestaltung der politischen Arbeit, nun in die Tat umzusetzen. Das Schlusslicht bildet Alexander Schmidt, der nicht nur mit soziologischem Sachverständnis zur Arbeit des Vorstandes beitragen kann, sondern auch aufgrund seiner praktischen Erfahrungen in der Parteiarbeit selbst.