Basisgruppen im Süden
Die Linke direkt
Der Stadtbezirksverband Leipzig-Süd untergliedert sich in vier Basisgruppen bzw. Ortsverbände, welche sich neben den Sitzungen des Stadtbezirksvorstands und anderer Treffen regelmäßig versammeln, über politische Themen diskutieren sowie Aktionen an der Basis vorbereiten und durchführen.
Die Ortsverbände sind in den Stadtteilen Connewitz, Lößnig, Marienbrunn und der Südvorstadt aktiv. Dort bieten sie neben den für alle an der Mitarbeit Interessierten offenen Vorstandssitzungen und der Offenen Mitgliederrunde eine wohnortnahe Möglichkeit des regelmäßigen politischen Engagements für Mitglieder und SympathisantInnen der Partei Die Linke.
Ortsverband | Wann | Wo |
---|---|---|
Südvorstadt | 3. September, um 18:00 Uhr Thema: Auswertung Landstagswahlen | Liebknecht-Haus Braustraße 15 |
Connewitz/Dölitz | Ausgesetzt | linXXnet Brandstraße 15 |
Marienbrunn & Lößnig: | 12. September, um 18:00 Uhr Thema: Auswertung Landstagswahlen | Gaststätte "Südost" An der Tabaksmühle 44a |
Den Toten zum Gedenken
den Lebenden zur Mahnung
Mahnwache an den Stolpersteinen
Die Mitglieder der LINKEn Leipzig Süd beteiligen sich jedes Jahr wieder an der Gedenkaktion "Mahnwache und Stolpersteine putzen" des Erich- Zeigner Haus e.V. An verschiedenen Stellen übernehmen wir die Reinigung von Stolpersteinen sowie eine Mahnwache mit Gedenkminute und Informationen zu den persönlichen Geschichten der Opfer.
Unser Ortsverband initiierte einen Stolperstein für den Antifaschisten und Kommunisten Arthur Hoffmann, welcher sich in der Arthur-Hoffmann-Straße 150 befindet.
Vor 80Jahren brannten in ganz Deutschland unzählige Synagogen. Dies war ein Beispiel für eine in der Weltgeschichte beispiellose Verfolgung und Ermordung von Menschen, welche in Deportation und Shoa endete. Dies darf nie wieder geschehen. Wenden wir uns entschlossen gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus!
Darum:
Reinigen wir gemeinsam zur Mahnwache die Stolpersteine und entzünden an jedem Stolperstein eine Kerze zur Erinnerung un Mahnung an die Opfer der NS-Diktatur. Damit machen wir die Verbrechen wieder sichtbar! An den ehemaligen Wohnorten verschleppter Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, politisch und konfessionell Verfolgter, Homosexueller und Euthanasieopfer werden Blumen zum Gedenken an die Opfer niedergelegt. Die Basisorganisation Südvorstadt der Partei DIE LINKE beteiligt sich dabei an den Stolpersteinen in der Hardenbergstraße 39, der Kochstraße 56 und der Brandvorwerkstraße 80.
Der Vorstand von Leipzig-Süd wird an dem vom Stadtbezirksverband initiierten Stein für Arthur Hoffmann in der Arthur Hoffmann Straße 150 vor Ort sein.
8. März - Internationaler Frauentag
Nelkenverteilung auch im Leipziger Süden
Am 8. März ist wie jedes Jahr der Internationale Frauentag. Dieser Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um das Frauenwahlrecht und die Gleichberechtigung der Geschlechter. Unter anderem die Sozialistin Clara Zetkin machte sich für die Einführung eines internationalen Frauentages stark. Der erste Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz statt.
Wie jedes Jahr wird der Stadtverband der Leipziger LINKEN anlässlich des Internationalen Frauentages in fast allen Ortsteilen Leipzigs auf der Straße sein. An knapp 50 Stellen werden 6000 Nelken und ebensoviele Postkarten verteilt, welche über die noch immer mehr als mangelhafte Gleichstellung informieren. Dabei fordern wir unter anderem die konsequente Umsetzungvon Frauenförderplänen in allen Bereichen der Stadtverwaltung und der städtischen Betriebe, den Erhalt von Frauenschutzhäusern und die Zurückdrängung von sexistischer Werbung in der Stadt Leipzig und überall.
Verteiltermine im Leipziger Süden:
Connewitz: | 11:00 Uhr | Connewitzer Kreuz - Rewe |
Lößnig: | 10:00 Uhr | Zwickauer Straße - Moritzhof |
Marienbrunn: | 10:00 Uhr | An der Märchenwiese - Konsum |
Südvorstadt: | 09:00 Uhr | Bernhard Göring Staße - Netto |
Crystal aus der Apotheke?
Ein Plädoyer für eine linke, auf Legalisierung orientierte Drogenpolitik, auch in Bezug auf ruinöse Substanzen
Seit circa einem Jahr kommt es gerade in Sachsen und Bayern zu einer starken Zunahme des Konsums von Metamphetamin (Crystal). Crystal ist eine hoch gesundheitsschädliche Droge mit massiver Suchtpotenz. Die Berichte über Nebenwirkungen sind dramatisch. So wird etwa berichtet, dass LangzeitkonsumentInnen aufgrund massiver Auszehrung die Zähne ausfallen und diese generell körperlich extrem abbauen würden. Außerdem wirkt sich der Konsum stark auf die Psyche der Konsumierenden aus.
Die Diskussion um den richtigen Umgang mit Drogen wie Crystal hat nun auch DIE LINKE erreicht. Es werden etwa Stimmen laut, die den auf Selbstbestimmung zielenden Grundgedanken akzeptanzorientierter Drogenpolitik in Frage stellen. Dieser Beitrag soll Perspektiven und Konzepte einer freiheitlichen, akzeptanzorientierten Drogenpolitik, die auch Substanzen wie Crystal einschließen, aufzeigen. Prinzipiell ist es hilfreich sich der Thematik aus zwei Perspektiven zu nähern. Zum einen aus der individuellen Perspektive von drogenkonsumierenden Menschen, zum anderen aus einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive. Bezogen auf die einzelnen BürgerInnen ist die geltende Rechtsprechung in Deutschland in diesem Bereich einzigartig und unverhältnismäßig. Es gibt keinen vergleichbaren Straftatbestand wie den des Drogenkonsums. Das Strafrecht, welches eigentlich immer als Ultima Ratio angewendet werden sollte, wird hier gegen Menschen gewendet, die durch den Konsum an sich niemandem Schaden zufügen. Die einzige Person, die vor einem Schaden geschützt werden kann, ist der/die KonsumentIn selbst.
Gesamtgesellschaftlich muss festgestellt werden, dass der Krieg gegen Drogen auf internationaler und nationaler Ebene gescheitert ist. Die DrogenkonsumentInnen werden mafiösen Strukturen überlassen, welche damit quasi subventioniert werden. Diese Strukturen interessieren sich nicht für Jugendschutz, VerbraucherInnenschutz oder überhaupt ethische Normen. Aus dieser individuellen auf den/die Konsumierende gerichteten und einer gesamtgesellschaftlichen Perspektiven sind nun verschiedene Schlüsse zu ziehen, die unter den Schlagworten Aufklärung, Gesundheitsschutz, Therapie und Hilfe sowie Forderung nach Legalisierung abgehandelt werden können.
Aufklärung hat immer das Ziel die Mündigkeit des/der Einzelnen zu fördern. Das ist bei Drogenaufklärung nicht anders. Daher ist es notwendig, realistisch und wahrheitsgemäß über die Folgen und Risiken von Drogenkonsum aufzuklären. Es ist festzuhalten, dass Drogenmündigkeit bedeutet vor einer Konsumentscheidung, die Effekte des Rausches mit den gesundheitsschädlichen Folgen abwägen zu können. Dass dies zum Beispiel bei Crystal gerade sehr oft nicht der Fall ist, zeigen die Ausführungen von SozialarbeiterInnen, die über die naive und unaufgeklärte Herangehensweise ihrer Klientel berichten. Wird zweitens vorausgesetzt, dass Drogenkonsum ein gesellschaftliches Phänomen ist, das schon immer existierte und durch Verbote nicht aus der Welt zu schaffen ist, sollte akzeptiert werden, dass Menschen auch Drogen konsumieren, wenn dies für sie stark gesundheitsschädlich ist. Aufklärung zur Drogenmündigkeit bedeutet hier, an die Einsicht der/des Einzelnen zu appellieren, die am wenigsten schädliche Konsumform für sich zu wählen.
Es ist festzustellen, dass die gesundheitsschädliche Wirkung bei Crystal von der Substanz selbst, also Methamphetamin ausgeht. Das ist bei anderen Substanzen so nicht unbedingt der Fall. Die Zusatzstoffe im Straßenheroin sind zum Beispiel für die Konsumierenden verheerender als der Konsum von reinem Heroin. Tatsächlich ist es der zielgerichtetste Gesundheitsschutz, durch die Aufklärung über gesundheitliche Folgeschäden, die UserInnen dazu zu bewegen, diese Substanz zu meiden. Ist dies von jenen nicht gewollt, bietet die Verbreitung von Informationen über risikoärmere Konsumformen (Safer Use) eine Möglichkeit auf die Konsumierenden einzuwirken. (z.B. in der Form wie es das Leipziger Projekt Drug Scouts praktiziert). Auch die Etablierung von Drogenkonsumräumen ist eine gesundheitspolitische Maßnahme, die CrystalkonsumentInnen aus gesundheitlicher Sicht entgegenkommen würde.
Innerhalb der LINKEN ist es Konsens, sich für ein engmaschiges Netzwerk aus ambulanten und stationären Hilfeeinrichtungen einzusetzen. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Wünsche und Vorstellungen der Konsumierenden in den Therapiekonzepten berücksichtigt werden. Ein Beispiel für solche auf die Lebenssituation eingehenden Angebote, ist die Möglichkeit ambulante Entgiftungen durchzuführen. Der/die PatientIn ist angehalten täglich die Praxis des/der TherapeutIn aufzusuchen und wird dort medizinisch betreut und therapeutisch begleitet. Solche Angebote sind vor allem für Menschen die einer Erwerbsarbeit nachgehen, wie es insbesondere bei Crystalkonsumierenden oft der Fall ist, wichtig. Ein ambulantes Therapieangebot ermöglicht eine Behandlung ohne Jobverlust.
Grundsätzlich kann die Kultivierung des mündigen Drogenkonsums als politische Zielsetzung durch intelligente Steuerungsmechanismen bei Weitem harmonisierender auf die gesamtgesellschaftliche Situation einwirken, als es der auf Repression abstellende Status Quo vermag. So wäre es zum Beispiel möglich, gesundheitsschädlichere Substanzen wie Crystal höher zu besteuern und die Beschaffung restriktiver zu gestalten, als gesundheitlich weniger schädliche Substanzen. Konkret hieße das Methamphetamin in oraler Applikationsform günstiger anzubieten als in intravenöser oder nasaler Applikationsform.So kann auf die Ausgestaltung negativer Konsummuster maßgeblich Einfluss genommen werden. Ein weiteres Argument für die Freigabe von Drogen bezieht sich auf die hohen Kosten für den Krieg gegen Drogen.Für Repression wird neunmal soviel Geld ausgegeben wie für präventive Maßnahmen(Pfeiffer-Gerschel und Flöter 2009). Wenn diese Ressourcen zielführend im Sinne der Konsumierenden eingesetzt werden, würden sich ungeahnte Gestaltungsmöglichkeiten ergeben.
Die gegenwärtige drogenpolitische Ausrichtung in Deutschland, ist in vielerlei Hinsicht inhuman und zementiert die unerträgliche Situation von drogengebrauchenden Menschen. Paradox ist, dass gerade die negativen Auswirkungen der Repression als Impulsgeber für weiteres repressives Vorgehen interpretiert werden. Der goldene Schuss auf dem Bahnhofsklo, den es unter anderen Umständen nicht geben würde, war oft genug die argumentative Hintergrundfolie für eine auf law and order zielenden Drogenpolitik. Ausgehend von einem auf die Einzelnen und die Gemeinschaft zielenden Fokus, sollten Aufklärung, Gesundheitsschutz, Hilfe und gerade auch die Forderung nach Legalisierung aller Drogen zum selbstverständlichen Repertoire der LINKEN gehören. Dem Fatalismus der gegenwärtigen Situation, mit der Logik des illegalen Marktes auf der einen Seite und der maßgeblich auf Repression und Abstinenz zielende drogenpolitische Ausrichtung andererseits, sollte DIE LINKE die Zuversicht auf die prinzipiell emanzipative Gestaltbarkeit der Verhältnisse entgegensetzen.
Ben Kretzschmar
BO Connewitz/Dölitz
Fahrt zur Peter-Sodann-Bibliothek
Zu Beginn des Jahres 2013 haben wir uns Gedanken für unseren Arbeitsplan für das Jahr Gedanken gemacht. Unter anderem kam der Vorschlag, nicht nur immer Versammlungen durchzuführen, sondern auch andere Veranstaltungen zu organisieren. So kamen wir auf die Idee, uns die Peter-Sodann-Bibliothek anzusehen.
So wurde mit dem Verein, der die Bibliothek betreut, Verbindung aufgenommen und ein Termin vereinbart. Das war der 24.04.2013. Aus unserer Basisgruppe war die Beteiligung am Anfang nicht allzu groß. Deshalb haben wir Interessierte aus dem Stadtverband, insbesondere aus dem Stadbezirksverband Süd eingeladen. Dank der Information von Steffi Deutschman und Kay Kamieth meldeten sich so viele, die an der Fahrt teilnehmen wollten, sodass wir einen größeren Bus bestellen mussten. Am Ende waren wir 36 Personen, die auf die Fahrt gingen. Pünktlich um 09.00 Uhr starteten wir in Richtung Staucha.
An der Bibliothek angekommen, erwartete uns Peter Sodann, der uns dann durch sein „Reich“ führte. Zur Geschichte der Bibliothek erzählte er uns folgende Begebenheit:
„Es war zur Wendezeit, die Mauer war gefallen, ich saß in meinem Büro, im Theater, da kam ein kleines Mädchen von elf, zwölf Jahren zu mir und sagte: ihre Eltern würden sie schicken, ob ich mal so freundlich sein könnte, zum Gewerkschaftshaus zu kommen, dort würden Dinge passieren, die ihren Eltern nicht gefallen. Ich bin hingegangen. Vor dem Gewerkschaftshaus standen etliche LKW. Männer kamen aus dem Haus bepackt mit Büchern und Tonträgern und warfen alles rücksichtslos auf die LKW. Ich habe gefragt, was hier passiert. Die Bibliothek der Gewerkschaft wird geräumt. Ich habe gefragt, warum sie die Bücher wegwerfen. Die Antwort: Die kommen jetzt alle nach Lochau auf die Müllkippe. Ich konnte den Vorgang nicht stoppen. Auch vom Magistrat der Stadt war niemand bereit einzugreifen. Und immer wieder der Satz: Die Bücher können doch weg. Das waren Bücher von Goethe, Loest, Sophokles, Camus, Daniel Granin, Jules Verne, also die gesammelte Weltliteratur. Das tat mir leid und irgendwie fühlte ich mich hintergangen und ich dachte, jetzt werfen sie dein Leben weg, denn mein Leben ist sehr eng mit Büchern verbunden. Seit diesem Tag, da ich mich nicht wehren konnte, habe ich beschlossen diese Bücher zu sammeln. Daraus ist ein Bücherschatz geworden.“
Inzwischen sind mehr als eine halbe Million Bücher, Zeitschriften und Tonträger einsortiert und kathalogisiert. Viele Tausende warten noch darauf und täglich werden es mehr. Übrigens hatte Peter Sodann doch für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Der Gewinner war damals Horst Köhler. Als sich die beiden mal trafen, sagte Peter Sodann zu ihm, er möge doch dafür sorgen, dass die Literatur aus der DDR nicht entsorgt wird. Seine Antwort war, er habe dafür kein Geld. Typisch für einen Banker. Da gerade von Geld die Rede ist, wir haben im Anschluß an die fast zweistündige sehr interessante Führung neben vielen Büchern natürlich auch eine Spende von 230 Euro an Peter Sodann übergeben. Der Verein finanziert sich ja fast ausschließlich aus Spenden.
An und in den Gebäuden des ehemaligen Gutes wurde und wird viel gebaut. Es gibt jetzt auch eine Imbissstube, bei der man auch vorbestellen kann und in Kürze wird ein Hoftheater seine Arbeit aufnehmen. Ein Besuch in Staucha lohnt sich also immer.
Im Anschluss fuhren wir nach Barmenitz, einem kleinen Ort bei Staucha. Dort hatten wir Mittagessen bestellt. Hier informierte uns Herr Leder, ehemaliger Vorsitzender der LPG Pflanzenproduktion, über die Entwicklung in der Landwirtschaft seit der Wende. Insbesondere berichtete er über die Schwierigkeiten in der Wendezeit durch die vielen falschen Entscheidungen der Politik in dieser Zeit. Der größte Fehler war die Entscheidung zum Umgang mit dem Grund und Boden, nämlich die Rückgabe vor Entschädigung. Dadurch wurden viele funktionierende Betriebe am Fortbestehen durch die Zersplitterung der Bodenflächen gehindert. Weiterhin wurden durch die ständig fortschreitende Mechanisierung in der Landwirtschaft viele Arbeitskräfte freigesetzt. Z.B. werden in der Spinatproduktion von ehemals 40 Arbeitskräften nur noch 3 benötigt. Die Qualität ist entsprechend zurückgegeangen. Trotzdem hat es die LPG geschafft, in eine Aggrargenossenschaft umgewandelt zu werden, die auch heute rentabel arbeitet. Damit blieb auch der Genossenschaftsgedanke und -status erhalten.
Nach einer guten Stunde Rückfahrt waren wir pünktlich um 15.00 Uhr wieder in Leipzig und alle Beteiligten waren zufrieden über den gelungenen Ausflug.
Alfred Reul
BO Marienbrunn
Mehr Informationen zur Peter Sodann Bibliothek gibts auf: psb-staucha.de